Ausland

Éire – mein zweites Zuhause

Seit der Unterstufe hat mir mein Vater versprochen, dass ich während der Schulzeit für ein halbes Jahr ins Ausland darf. Und mit 16 Jahren habe ich mich dann wirklich aufgemacht, um mein EF High School Exchange Year in Irland zu absolvieren. Die Entscheidung ist auf Irland gefallen, da es mir dort im Urlaub schon so gut gefallen hat, mit der grünen Natur und den unglaublich netten Bewohnern. Für 5 Monate lebte ich nun also bei einer Gastfamilie, besuchte eine Schule und sammelte unglaublich viele Eindrücke.

Zum einen ist es eine ganz neue Erfahrung, bei einer zunächst unbekannten Familie zu wohnen. Meine Gastmutter war recht jung und wurde dadurch zu meiner besten Freundin. Wir hatten gemeinsame Sleepovers im Wohnzimmer, schauten unsere Lieblingsserie, bucken Cupcakes oder fuhren im Juni während einer Hitzewelle zum Strand. Außerdem hatte ich zwei kleine Gastbrüder, die ich gleich ins Herz schloss.

In der Schule war es total interessant, alles auf Englisch zu lernen und andere SchülerInnen, mit denen man sich unterhalten kann kennenzulernen. Neben Schule, Hausübungen und anderen Verpflichtungen gab es aber noch viel mehr! Zu meinen Freizeitaktivitäten zählten Spaziergänge mit dem Hund der Gastfamilie, Geigenunterricht und die Teilnahme an einer Musikgruppe, mit der ich auf der Querflöte typisch irische Stücke spielte. Zum St. Patrick’s Day spielten wir beispielsweise in einem alten Gerichtssaal vor Publikum. Am Wochenende fuhr ich oft mit dem Zug quer durch Irland, denn ich wollte ja Cork City, Dublin, Galway etc. sehen. Stets eine Freundin im Schlepptau, hatten wir jede Menge Spaß. In die kleineren Dörfer fuhr ich eher mit meiner Gastmutter, aber auch das bereitete mir viel Freude. Ein Highlight war auf jeden Fall der St. Patrick’s Day, an dem ich in Cork auf eine Parade ging. Einen Nachmittag gingen wir in die nahegelegene Ruine eines Schlosses und spielten dort Fußball und ein andermal besuchte ich die Cliffs of Moher – ein wahres Naturwunder.

Zusätzlich hatte ich die Möglichkeit mit EF für ein Wochenende nach London zu fahren und habe es total genossen, die Metropole zu erkunden. Dort traf ich auch andere EF AustauschschülerInnen, die ihren Austausch in Großbritannien verbrachten und da wurde mir zum ersten Mal bewusst, dass ich den irischen Akzent inzwischen total gewohnt war und auch selbst so redete. Es war immer mein Ziel den irischen Akzent zu können und ich war so glücklich, als man mir sagte, man könne hören, dass ich in Irland war. Und das nach nur wenigen Monaten!

Aber bei einem Auslandsaufenthalt geht es nicht nur darum, die Sprache zu lernen, sondern man lernt sich selbst neu kennen und wird auch viel selbstständiger. Ich habe mich auf jeden Fall verändert und bin vielleicht auch etwas erfahrener geworden. Fremde Städte dieser Welt alleine zu bereisen beispielsweise, ist kein Problem mehr für mich, denn das habe ich bei meinem Aufenthalt in Irland gelernt. Zu guter Letzt habe ich auch viele internationale FreundInnen gewonnen. Es ist schön, wenn man andere AustauschschülerInnen kennenlernt, da diese genau verstehen, wie man sich fühlt und untereinander kann man die verschiedenen Kulturen kennenlernen. Es ist ganz schön cool, FreundInnen in Irland, Japan, Spanien, etc., zu haben.

Mein EF High School Exchange Year hat mir dermaßen gefallen, dass ich am liebsten gleich noch einmal gehen würde. Ich bin froh, so viele neue Erfahrungen gemacht zu haben und habe Irland richtig liebgewonnen, ich fühle mich dort regelrecht zuhause. Und dieser Auslandsaufenthalt wird immer ein Teil von mir sein.