ESK-FreiwilligendienstIm Ländle

Halbzeit bei meinem ESK-Freiwilligendienst in Vorarlberg

Hallo, mein Name ist Sonia. Ich bin 27 Jahre alt und arbeite als ESK-Freiwillige in der Marketing-Abteilung des aha Jugendinfozentrums in Dornbirn. Ich bin derzeit mittendrin in meinem Österreich-Abenteuer und möchte hier über meine bisherigen Erfahrungen berichten.

Während des ESK-Programms wirst du dank zwei großen Meetings mehrere Freiwillige im ganzen Land kennenlernen. In Österreich fanden diese Meetings heuer in Wien und Salzburg statt. Das erste ist das „On Arrival Training“, wo du Tipps und Ratschläge erhältst, wie du das Land am besten erleben kannst. Außerdem stellst du das Projekt und deine Aufgaben vor, ihr teilt Ängste und Hürden, vor denen ihr steht und lernt die Perspektiven von anderen Freiwilligen kennen.

Das zweite Meeting, welches in Salzburg stattfand, ist das „Mid-Term-Meeting“. Dieses Event legt den Fokus auf das Teilen der eigenen Erfahrungen, Probleme, Ängste und auf die zukünftigen Ziele, die du erreichen willst, wenn das Projekt vorbei ist. Es ist großartig, die Meinungen und Perspektiven mit anderen Freiwilligen zu teilen, weil man dabei auch die Höhen und Tiefen in einem sicheren Rahmen teilen kann. Man bekommt neue Ideen und Ratschläge, wie man Probleme überwinden kann und kann die positiven Erfahrungen miteinander teilen.

Nach sieben Monaten fühlst du dich schon wie ein*e Einheimische*r. Du wirst eine Routine entwickelt haben, die besten Plätze zum Abhängen kennen, deinen eigenen Freundeskreis haben und die Stadt, in der du lebst, wird nicht mehr so „neu“ für dich sein. Nichtsdestotrotz wirst du immer noch jede Woche neue Orte kennenlernen. Ich würde empfehlen, einem Verein beizutreten oder ein Hobby zu haben. Ich selbst habe eine Mitgliedschaft im Fitness-Studio abgeschlossen und für den Winter einen Skipass gekauft (wenn du Skifahren und die Natur liebst, ist Österreich ein wunderbarer Ort).

Ich muss auch sagen, dass dieses Programm es dir erlaubt, persönlich zu wachsen, selbstständig Hürden zu überwinden, in einer anderen Sprache und Kultur zu arbeiten, Arbeitserfahrung zu sammeln und neue Fähigkeiten zu lernen. Außerdem ist es auch möglich, das eigene Projekt in der Organisation, in der du arbeitest, zu verwirklichen. Ich würde es also sehr empfehlen, sich diese Erfahrung nicht entgehen zu lassen.

Du hast zudem auch tolle Vorteile für kulturelle Events. In Vorarlberg stellt man den Freiwilligen einen Kultur-Pass zur Verfügung – eine Karte, mit der du Vergünstigungen bekommst und verschiedene kulturelle Events und Orte, wie zum Beispiel Museen und Kinos, gratis besuchen kannst.

Auf der anderen Seite gibt es ein paar Aspekte, die man berücksichtigen muss, bevor man sich bewirbt. Wenn du nicht im „Überlebensmodus“ leben willst, würde ich dir empfehlen, ein paar Ersparnisse mitzunehmen. Das Geld, das du bekommst, reicht nicht aus für Essen und Sozialleben (wenn du gerne reist, Party machst oder in Restaurants essen gehst) – vor allem mit den steigenden Preisen, die wir in diesem Jahr erleben. Außerdem wirst du auch traurige Tage haben, an denen du deine Freund*innen und Familie vermissen wirst, aber du wirst die Unterstützung deiner Arbeitskolleg*innen und der anderen Freiwilligen haben, die dich wieder aufmuntern werden.

Zu guter Letzt: aus der Komfortzone hinauszugehen ist immer beängstigend, aber so wertvoll. Sei aufgeschlossen und nimm alles an, was dein neues Zuhause und die neuen Menschen, die du kennenlernst, zu bieten haben.