Ich bin Adi und suchte nach Abenteuern nach der Schule. Vom 15. Oktober 2024 bis 10. August 2025 war der Monte Barro in der Lombardei mein Zuhause. Zehn Monate Freiwilligendienst im Rahmen des ESK in einem nachhaltigen Hostel mit Blick auf Berge und Seen. Ich bin hingefahren, um Neues zu erleben und habe so viel mehr mitgenommen: Abenteuer, neue Freunde, verrückte Erlebnisse und ein zweites Zuhause.
Der Monte Barro ist ein einzelner Berg, umgeben von kleinen Dörfern und der Stadt Lecco. Von der Dachterrasse sieht man direkt auf die Seen und die umliegenden Gipfel, mein Favorit: Corni di Canzo. Dieser Ausblick hat mich jeden Tag aufs Neue umgehauen.
Mein Alltag im Hostel war alles andere als langweilig. Meine Aufgaben waren immer abwechslungsreich:
Vom Zimmer-Herrichten und alles für die Gäste Vorbereiten über Reparieren, Upcycling, Möbel -Bemalen, Gemüse-im-Garten-Pflegen, Social-Media-Gestaltung (vor allem Instagram), Workaway betreuen und Freiwillige-Interviewen, Gäste bei allen möglichen Fragen und Problemen unterstützen, Müllsammelaktionen am Berg durchführen bis zur Zusammenarbeit mit der Umweltorganisation Legambiente gab es alles.
Eines der coolsten Projekte war die Krötenrettung. Jedes Jahr wandern unzählige Kröten vom Berg runter zum See, um sich zu paaren. Das Problem ist eine stark befahrene Straße, die auf dem Weg liegt. Zusammen mit anderen Freiwilligen haben wir Barrieren aufgebaut, damit die Tiere nicht direkt auf die Straße laufen. Abends sind wir mit Stirnlampen losgezogen, haben sie in Eimern eingesammelt und sicher zum Ufer getragen. Für uns war das auch nicht ohne, im Dunkeln auf der Straße zu laufen, manche Autofahrer fuhren einfach weiter, als wären wir unsichtbar. Aber es hat sich gelohnt, denn wir konnten so viele Kröten retten.
Ein weiteres Highlight war die Wanderung auf den Due Mani mit Julie, meiner Mitbewohnerin. Nur wir zwei, Schlafsäcke und der Berg. Wir haben am Gipfel unsere Foccacia gegessen und nachts im Bivacco übernachtet. Am Abend genossen wir den Sonnenuntergang, morgens den Sonnenaufgang und dazwischen das Gefühl, dass der ganze Berg uns gehört. Wir haben sogar Gämse gesehen und konnten von dort den Monte Barro, unser Zuhause, sehen. Für mich die beste Wanderung meines Lebens.
Ich habe in diesen zehn Monaten unglaublich viel gelernt: über nachhaltiges Leben, über mich selbst und über den Umgang mit Menschen aus aller Welt. Ich bin selbstbewusster geworden, habe neue Freundschaften geschlossen und meine ersten Arbeitserfahrungen in einem internationalen Team gesammelt. Klar, manchmal hatte ich Heimweh, aber durch die lieben Menschen, die ich kennengelernt habe, konnte ich das ertragen.
Die Aussicht auf den Corni di Canzo, Aperitivos mit Freunden auf der Terrasse, die Gespräche mit Menschen aus aller Welt, all das werde ich nie vergessen. Danke Monte Barro, für die vielen Abenteuer!