AuslandESK-Freiwilligendienst

Von Rot-Weiß-Rot nach Blau-Schwarz-Weiß

Bludenz, Österreich. Wir schreiben das Jahr 2017. Es ist der 02. Oktober und zufälligerweise auch der Geburtstag meines besten Freundes. Das Timing könnte nicht besser sein, um einen einjährigen Freiwilligendienst anzutreten. Nach etwa zehn Monaten des Wartens ist der Tag endlich da. Meine Reise nach Estland beginnt. Die letzten Tage zu Hause waren gefüllt mit Glückwünschen und Umarmungen, aber auch mit vielen traurigen Gesichtern und Tränen. Es wird eine ganze Weile dauern bis ich meine Freunde und Familie wieder sehen würde. Ich war jedoch trotzdem voller Vorfreude und Aufregung als ich in den Flieger stieg.

Ankommen im Abendteuer

Kaum angekommen in Tallinn, der Hauptstadt Estlands, wurde ich bereits von meinen neuen ArbeitskollegInnen empfangen. Wir hatten noch ein ganzes Stück mit dem Auto zurück zu legen, aber das war eine gute Gelegenheit, um sich bekannt zu machen. Sie setzten mich bei meiner neuen Wohnung in Viljandi ab, wo meine Mitbewohnerin schon auf mich wartete. Wir haben zusammen gegessen und den restlichen Abend geredet. Ich war endlich in meinem Abenteuer Estland angekommen.

Das Jugendzentrum kennenlernen

In den nächsten Tagen wurde ich mit meiner neuen Umgebung vertraut gemacht. Meine ArbeitskollegInnen machten mit mir eine Tour durch die Stadt und zeigten mir die wichtigsten Orte. Ich konnte zudem einen ersten Blick auf meinen neuen Arbeitsplatz werfen, das Jugendzentrum „VANT“. Ich hatte noch keine Ahnung, was mich erwarten würde. In den ersten Wochen konnte ich mir erstmal einen Überblick verschaffen, ich war in einigen  Besprechungen (in denen ich natürlich gar nichts verstand) und mir wurde der Arbeitsalltag meiner KollegInnen näher gebracht. Es stand mir komplett frei zu entscheiden, wie ich mich im Jugendzentrum einbringen möchte. Anfangs war dies eine ziemlich große Hürde, da ich nicht so ganz wusste, was ich machen und wie ich am Besten anfangen sollte. In den ersten Wochen kam ich mir daher etwas überflüssig vor. Nach einigen Wochen legte sich das jedoch. Nach etwas Eingewöhnungszeit fand ich schnell einige Dinge, die ich tun konnte, zum Beispiel startete ich einen Gitarrenkurs und auch einen kleinen Deutschkurs. Mittlerweile habe ich meine regelmäßigen Projekte, helfe bei der Vorbereitung und Durchführung von Events und suche den Kontakt zu den Jugendlichen.

Freizeitstress

Abgesehen von der Arbeit explodiert der Terminkalender förmlich. Ich bin noch nie in meinem Leben so viel gereist – es ist unglaublich. Sei es in Estland, im Baltikum oder Skandinavien. Zudem trifft man während dem Freiwilligendienst extrem viele neue Leute. Man hat gar nicht genug Zeit, um alle regelmäßig zu treffen und mit allen etwas zu machen. Generell verfliegt die Zeit hier wie im Flug. Das Konzept von Zeit ist in Estland komplett anders als ich es von zu Hause kenne.

Winter in Estland

Ich bin die Kälte von Vorarlberg zwar gewohnt, aber hier friert einem fast das Gesicht zu Tode. Gute Kleidung ist das A und O. Einer der größten Unterschiede ist, dass es im Winter so gut wie kein Sonnenlicht gibt. Ich hätte nie gedacht, dass das einen so sehr beeinflussen kann. An den kürzesten Tagen geht die Sonne bereits um ca. 15:30 Uhr wieder unter. Und wenn die Sonne mal da wäre, ist der Himmel voller Wolken und alles ist komplett grau.

Es liegen noch ein paar Monate vor mir und ich kann es kaum erwarten herauszufinden, was mich noch alles erwartet. Ich habe schon so viel erlebt und so viele fantastische Leute getroffen und ich hoffe, dass es noch viele weitere solche Erfahrungen geben wird. Also schaut ab und an mal rein in meinen Videoblog über meine Erfahrungen im EFD, wenn ihr auf dem Laufenden bleiben wollt: https://www.youtube.com/user/dominik0680/videos?view_as=subscriber