Im Ländle

Welche Konsequenzen hat der EU-Uploadfilter?

Im Zuge des Wann & Wo Redaktionstags beschäftigten sich die aha Youth Reporter unter anderem mit dem derzeit brisanten Thema „Uploadfilter“ – Was genau bedeutet der Uploadfilter für das Internet und könnte dies das Ende der Meinungsfreiheit bedeuten?

Artikel 11 und Artikel 13, ein Thema, welches momentan das Internet in Aufruhr bringt. Nachdem der Gesetzesentwurf noch einige Monate zuvor abgelehnt wurde, wird nun wieder über die Einführung eines Uploadfilters verhandelt. Artikel 11 sieht ein Leistungsschutzrecht für Presseverleger vor. Suchmaschinen wie Google und Co. sollen Medienhäuser bezahlen, wenn sie deren Überschriften oder Teaser verwenden. Artikel 13 wiederum macht Unternehmen, welche im Online-Bereich tätig sind, direkt für Urheberrechtsverletzungen verantwortlich. Bisher war es so, dass Urheber explizit nach unerlaubter Verwendung ihrer Inhalte suchen und diese melden mussten. Mit dem neuen Beschluss müssen Websitebetreiber bereits beim Upload Urheberrechtsverstöße erkennen und sollten diese löschen. Da dies aus rein technischer Sicht nur sehr schwer bis gar nicht möglich ist, hat unter anderem die YouTube-Chefin Susan Wojcicki angekündigt, bei einer Umsetzung des Uploadfilters 35 Millionen Kanäle in Europa zu schließen. Nur Fernsehsender wie ProSieben, RTL und andere ausgewählte Partner dürften dann noch ihre Inhalte hochladen. Viele NutzerInnen befürchten damit das Ende von YouTube Europa. Um dies zu verhindern, mobilisieren sich zurzeit unzählige Kreative und BenutzerInnen, um Artikel 13 den Kampf anzusagen.

Europaweite Proteste

Julia Reda (Piraten Partei) berichtete in einem YouTube-Interview, dass viele Abgeordnete meinten, dass die Gegenstimmen im Internet nur „Bots“, also programmierte Internet-Roboter, seien. Da nun aber in ganz Europa Demonstrationen stattfinden, würde man jetzt erkennen, dass es sich hier um reale Menschen und potenzielle WählerInnen handelt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Abgeordneten schlussendlich entscheiden werden. Bis dahin kann man für die Online-Petition unterschreiben, um den Beschluss des Artikels 13 zu verhindern. Inzwischen haben diese über 4,8 Mio. Menschen unterzeichnet.

 

Artikel 13 – Pro und Contra von Jugendlichen


Noelle, Dornbirn:
„Social-Media- Plattformen gehören zum heutigen Leben dazu. Der Beschluss von Artikel 13 würde bedeuten, dass viele Inhalte zum Beispiel von YouTube gelöscht werden würden. Dies würde eine große Umstellung bedeuten.“


Sebastian, Dornbirn:
„Es ist problematisch für Instagram und YouTube, dass hochgeladenes Material gefiltert werden muss – ansonsten droht eine Strafe für die AnbieterInnen. Es könnte zu einer Einschränkung der Meinungsfreiheit kommen.“


Lara, Dornbirn:
„Ich finde die geplante EU-Gesetzgebung in Bezug auf den Upload-Filter nicht so schlimm. Es macht schon Sinn, dafür zu sorgen, dass Videos und Musik geschützt werden, um so eine illegale Verwendung zu verhindern.“