AuslandESK-Freiwilligendienst

Als Deutschlehrerin in Ungarn

Im Sommer 2023 habe ich mir die Frage gestellt: „So jetzt han i d‘Matura, und was jetzt?“ Ab ins Ausland – war meine Antwort. Das erste Mal allein leben. Eine eigene Wohnung. Eine WG mit fremden Menschen aus aller Welt. Viele neue Herausforderungen. Klingt spannend? War es auch. 4 Monate allein in Ungarn. Neue Sprache, neues Land, neue Kultur und neue Menschen.

Nachdem ich im Sommer 2023 die HAK Bregenz Matura abgeschlossen hatte, stand die große Frage im Raum: „Was mach i jetzt?“. Bereits als Kind war es ein großer Traum von mir, einmal im Ausland zu leben. Doch, wohin? Und, was tun? Zum Glück bin ich durch das aha auf die Programme des Europäischen Solidaritätskorps gestoßen. Zugegeben, anfangs war es ein bisschen überfordernd, bei so vielen coolen Projekten in verschiedenen Ländern, doch nach einer kurzen Zeit habe ich das passende Projekt für mich gefunden.

Da mich der Beruf als Lehrerin schon als Kind interessiert hat, wusste ich, dass das Projekt bei der Köz-Pont Ifjúsági Egyesület in Ungarn (Debrecen) perfekt für mich war. Eine typische Woche von mir hat folgendermaßen ausgesehen:

Montag

Habe ich Kontakt zu den Deutschlehrern aufgenommen und gemeinsam mit ihnen den Unterricht für die kommende Woche vorbereitet. Zudem hatten wir jeden zweiten Montag ein „Open Café“ in unserem Büro, bei dem wir verschiedenste Themen auf Englisch besprochen haben. Viele internationale Studenten kamen zu diesen Open Café’s, um Kontakte mit anderen englisch sprechenden Menschen zu knüpfen, da in Ungarn die englische Sprache nicht so selbstverständlich ist wie zum Beispiel bei uns in Österreich.

Dienstag – Freitag

War ich jeden Vormittag in verschiedenen Gymnasien und habe den Deutschlehrern beim Unterrichten geholfen. Manche Unterrichtsstunden durfte ich sogar komplett allein leiten, bei anderen Stunden war ich die sprachliche Assistenz für die Schüler, im Alter von 12-18 Jahren. Am Nachmittag war ich dann wieder im Büro und habe weiter den Unterricht vorbereitet oder Texte der Schüler korrigiert.

Donnerstagabend

Jeden Donnerstagabend gab es in der Bücherei einen Deutschen Konversationsklub, der von mir geleitet wurde. Dieser Konversationsklub wurde überwiegend von Erwachsenen besucht und hatte ein von mir vorgegebenes Thema wie beispielsweise Tourismus, Geld oder Kulturunterschiede.

Wochenende

Neben meinem Berufsalltag habe ich das Wochenende meistens mit meiner französisch-spanischen Mitbewohnerin verbracht. Wir lebten gemeinsam in einer WG und dank ihr konnte ich mein Spanisch aus der Schule wieder ein bisschen auffrischen. Neben zahlreichen Pastaabenden mit meiner Mitbewohnerin, haben wir auch sehr gerne Ausflüge gemacht. Dabei sind wir beispielsweise in die Therme, in den Park oder in den Zoo gegangen oder haben uns einfach in den Zug gesetzt und sind in die Nachbarstädte von Debrecen gefahren.

Freundschaften habe ich vor allem über das On Arrival Training geknüpft. In dieser Woche habe ich Menschen aus aller Welt kennengelernt. Und nach dem On Arrival Training haben wir uns gegenseitig in Ungarn besucht, was wirklich phänomenal war. Wir haben auch immer noch Kontakt zueinander und möchten uns irgendwann in den jeweiligen Herkunftsländern besuchen.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass diese vier Monate in Ungarn sehr intensiv waren. Ich konnte unglaublich viel lernen und bin sehr dankbar für dieses Erlebnis. Ich kann es jedem raten, für eine Zeit ins Ausland zu gehen – auch nur für wenige Monate, es lohnt sich und ich würde es sofort wieder tun!