Ausland

Donau-Rad-Schiff-Tour :-P

Da wir über ein verlängertes Wochenende wegfahren wollten, setzten wir drei Freunde – Meli, Simon und ich – uns zusammen. Der Termin war bereits fixiert und es fehlte nur noch ein Ausflugsziel. Die Flüge waren uns zu teuer und daher sollte es eine Stadt in der Nähe von Wien werden – schön und günstig. Meli kam mit der grandiosen Idee, von Wien aus mit dem Fahrrad nach Bratislava zu fahren. Das wäre doch mal was anderes. Alles klar, wieso eigentlich nicht?!

Simon und ich begaben uns Donnerstagfrüh nach Wien, wo Meli uns mit drei Fahrrädern erwartete. Da wir nicht unter schweren Rucksäcken schwitzen wollten, organisierte sie auch einen Kiki, der dann gleich mit Gepäck vollgestopft wurde. Nach Mittag ging’s los!!

Endlich mal raus aus Wien ist der Fahrradweg entlang der Donau nach Bratislava wirklich wunderschön und es geht eigentlich flach dahin. Es ist auch gut beschildert, wir haben uns nur einmal verfahren. Schöne Landschaft, frische Luft, tolles Wetter, was für die Fitness tun – einfach herrlich!  ….wären da nicht die pralle Sonne, die uns gefühlte 40 °C bescherte, die City-Bikes ohne Gangschaltung und der schwere Kiki, der uns bei jedem kleinsten Anstieg die letzten Kräfte raubte, gewesen. Wir wechselten die Fahrräder regelmäßig und obwohl wir uns sonst nicht gerade als unsportlich bezeichnen würden, hätten wir bereits in der Hälfte aufgegeben, wenn wir gekonnt hätten. Während einer Pause checkten wir sogar die Zug- und Schiffverbindungen aber da gab es einfach keine Möglichkeit. Wenigstens hatten wir den Humor nicht zuhause vergessen und so strampelten wir weiter, da mussten wir durch. Ca. 70 km wären ja eigentlich wohl zu schaffen?! Als es dann gegen Abend kühler wurde, ging es auch gleich um einiges einfacher und wir radelten im romantischen Sonnenuntergang dahin. Als wir in Bratislava ankamen, war es bereits dunkel. In der Unterkunft war man über den Kiki nicht erfreut da sie anscheinend keinen Platz dafür hatten und wir durften ihn dann auch noch in den zweiten Stock in unser Zimmer schleppen. Das Feierabendbier hatten wir uns also wohl verdient und es war ein super Gefühl, die Tour letztendlich geschafft zu haben.

Wir erlebten ein paar tolle Tage in Bratislava bei herrlichem Wetter und hatten viel Spaß. Zurück nach Wien – da waren wir uns alle einig – wollten wir nicht mehr mit dem Bike. Eine Schifffahrt erschien uns als eine gute Alternative. So erkundigten wir uns, ob wir Fahrräder und Kiki mitnehmen konnten und kauften daraufhin die Tickets. Als wir Sonntagvormittag einsteigen wollten, wurden wir aufgehalten – Fahrradanhänger dürften nicht mit an Bord! Es folgte eine hitzige Diskussion, da unserer Meinung nach mehr als genug Platz auf dem Boot war, aber wir hatten keine Chance. Und was, wenn wir den Kiki auseinander bauen? Dann könne er mit, allerdings blieben uns nur mehr 8 Minuten bis zur Abfahrt. Glücklicherweise war die Handwerkertochter Meli gut mit Werkzeug ausgestattet und so würgten wir alle drei an dem Karren herum und versuchten ihn in seine Einzelteile zu zerlegen ohne zu wissen, ob das überhaupt möglich war. Alle Passagiere und die Crew amüsierten sich köstlich. Schlussendlich wurde die Zeit knapp und wir rannten alle mit Fahrrad, ein paar Kiki-Teilen und Rucksäcken bepackt auf’s Boot und schon fuhren wir los. Herzrasen pur und im Nachhinein eine Geschichte, über die wir immer wieder gerne lachen.