ESK-Freiwilligendienst

Von Abschied und Ankommen

Ein neues Abenteuer hat immer seine eigenen Reize. Wagt man es wirklich in eine neue Welt? Ich habe, wie viele ja schon wissen, zu dem Abenteuer wieder einmal JA gesagt. Jeder redet immer vom Abenteuer, vom Neuen und wie gut das alles ist. Doch niemand erwähnt die zähen, gefühlverwirrenden Tage davor.

Es war ja nur Arbeit

Ich habe meinen Job gekündigt, mit dem Wissen, dass ich wahrscheinlich nie wieder so tolle, liebenswerte ArbeitskollegInnen haben werde. Obwohl ArbeitskollegInnen vielleicht das falsche Wort dafür ist. Ich würde diese Menschen eher als meine Freunde einstufen. Bereits die letzten Arbeitstage haben sich für mich komisch angefühlt… Als ob ich diese Leute jetzt nie wieder jeden Tag sehen werde? Ob ich die Übergabe gut gemacht hat? Wird man mich vermissen?

Am allerletzten Tag sind, was glaube für niemanden eine Überraschung war, bei mir die Tränen geflossen. Ich meine wie könnten sie nicht bei so einem Abschlussgeschenk?!

Was ich euch damit sagen will ist, obwohl ich wusste, dass das gerade nicht der richtige Job für mich ist, war das tatsächliche Abschließen der Arbeit härter als gedacht. Und um ehrlich zu sein, kann ich es immer noch nicht realisieren.

“Wir kommen dich besuchen!“

Zwei Tage vor meinem Flug habe ich mich von meinen Freundinnen verabschiedet. Sie haben mir wohl das emotionalste Geschenk gemacht: ein Video. Bereits während der Einleitung, wo erklärt wurde, dass meine wichtigsten Menschen eine Nachricht für mich aufgenommen haben, musste ich schluchzen. Wie viel Glück kann man mit seinen Freuden haben?! Jede Person auf dem Video hat mich zum Schmunzeln gebracht aber mir auch gleichzeitig das Herz zerrissen, da ich mich jetzt ein Jahr von allen verabschieden muss… ABER “Wir kommen dich besuchen.“ haben alle gesagt – da bin ich mal gespannt ;). I’ll be here.

Family first

Ich bin fast jeden Samstagnachmittag bei meiner Oma um beim legendären Samstag-Canasta mitzuspielen. Dementsprechend wichtig ist mir auch das familiäre Zusammensein. Durch die Erweiterung der Familie vor 10 Jahren (Nein, nicht das was ihr jetzt denkt) durch Georg, sind auch seine Söhne mir sehr ans Herz gewachsen. Ich habe alle diese Menschen zu uns eingeladen um allen nochmal Tschüss zu sagen. Für mich war es ganz ein schöner Nachmittag/ Abend, da wir zuerst alle zusammen gegessen haben und ich dann noch laaange mit Julia, Lauro und Toni Activity gespielt habe. Es hätte für mich schöner nicht sein können.

S schlimmste am Schluss

Ein sehr leckerer Brunch läutete den Tag meines Abflugs ein. Langsam aber sicher habe ich das Gefühl, dass mein Herz aus der Brust herausspringt. Ich. Bin. Nervös. Um 14:00 gings los. Meine Oma zu verabschieden war wie immer einfach nur schlimm. Natürlich wegen der offensichtlichen Angst… Dann aber auch meine Schwester für ein Jahr zu verabschieden, tat einfach nur weh. Vor allem weil ich weiß, dass sie jetzt ALLE Dinge aus MEINEM Kleiderschrank anziehen wird…

Flughafenstimmung

Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber am Flughafen fühle ich immer eine ganz besondere Atmosphäre. Es schweben viele Gefühle herum. Menschen weinen. Nach oder vor einem langen Abschied. Bei mir war wieder 2. der Fall. Bereits als ich Georg umarmt habe zog sich das Herz in meiner Brust zusammen. Doch als ich mit Mama im Arm lag, konnten wir beide kein einziges Wort mehr reden. Es tut einfach immer wieder unfassbar weh…

Wie jedes Mal, und ich kann es halt auch einfach nicht schönreden, ist Abschied einfach schei*e.

… eine Woche später …

Jetzt sitze ich hier, zwischen Fremden und Friends to be. Froh, dass ich das Abenteuer wieder angenommen habe, trotz einigen Startherausforderungen, aber dazu später mehr…