AuslandESK-Freiwilligendienst

At Houens Odde friendship lives

Nachdem ich maturiert habe, wusste ich nicht genau, was ich studieren soll und habe mit einer Freundin den aha-Infoabend besucht und mich entschieden, beim ESK-Freiwilligendienst mitzumachen. So bin ich dann im August 2018 für ein Jahr nach Dänemark/Kolding zu einem Pfadfindercamp gekommen.

So schaut ein Jahr bei Houens Odde aus

Von August bis Oktober:

Anfang August werden allen neuen Freiwilligen die Aufgaben vorgestellt und beigebracht. Insgesamt sind wir sechs Freiwillige. Zu diesen Aufgaben gehören: Traktor fahren (falls man einen Führerschein hat) und Müll aufsammeln, Rasen mähen oder trimmen, Teambuilding-Aktivitäten mit Pfadfindern oder großen Firmen aus Dänemark durchführen, ein großes Zelt aufstellen, Sachen reparieren, usw…

Nachdem man sich eingelebt hat und die meisten Sachen kennt, ist Mitte Oktober eine Arbeitswoche (Vekla) angesagt mit den Pfadfindern von Houens Odde, den „Houmand“. Alle Freiwilligen müssen die ganze Woche mithelfen, das Center auf den Winter vorzubereiten und wichtige Aufgaben zu erledigen. Die Houmand stellen freiwillig ihre Freizeit für das Center zur Verfügung, aber es ist nicht nur Arbeit angesagt. Am Abend hat man „hygge tid“ (gemütliche Zeit miteinander) und spielt Spiele, trinkt ein Bier oder Gammle Danks (ein Gaumenschmaus oder eher nicht) und lernt die Houmand kennen, die über das ganze Jahr immer wieder Veranstaltungen im Center organisieren und bei Veranstaltungen mithelfen.

Von November bis Februar:

In der Winterzeit sind nicht viele Pfadfinder mehr da. In dieser Zeit kommen umso mehr Firmen, die Teambuilding-Aktivitäten haben und ihre Zeit genießen wollen. In dieser Zeit sind auch am Abend viele Küchenarbeiten angesagt, in denen man den „Kitchen Ladies“ hilft und alles aufräumt. Susanne, die Ansprechperson der europäischen Freiwilligen, unterstützt uns in dieser Zeit dabei, auch ein eigenes Projekt zu entwickeln und auszuführen. Natürlich kann man ein Projekt auch zu zweit machen, wenn man die gleichen Ideen hat. Man kann auch einen Kettensägekurs machen, was ziemlich cool ist und ich empfehlen würde.

Von März bis Juli:

Langsam aber doch ist wieder viel los und die Aufgaben vom August rufen. Es gibt auch eine zweite Arbeitswoche (Vekla), in der man das Center auf den Sommer vorbereitet und alle Wasseraktivitäten wie Kanus, Kajaks, Floating Shelter und das Segeln vorbereitet und kontrolliert, ob nichts kaputt ist. Andere Aufgaben sind Holz hacken, sägen und einräumen. Diese Aufgabe gibt es immer und jedes Jahr, denn im Juli kommen für ein Monat Pfadfinder aus der ganzen Welt und unternehmen alle möglichen Aktivitäten – und fürs Kochen brauchen sie Feuerholz.

Das ganze Jahr war sehr abenteuerlich. Auch mit meinen Mitbewohnern haben wir einiges unternommen, denn wir hatten zwei Autos zur Verfügung und konnten so Dänemark erkunden. Ich habe viele liebenswerte Menschen aus der ganzen Welt kennengelernt. Die Zeit hat mir auch gezeigt, was es wirklich heißt, ein Pfadfinder zu sein. Das heißt nicht nur, irgendwelche komischen Knoten zu machen, was sie aber auch machen, sondern Spaß als Gemeinschaft zu haben, mit der Natur im Einklang sein und einander helfen. Die Pfadfinder haben gesagt, dass das Pfadfinder sein nicht ein Hobby für sie ist, sondern eine Lebensart. Die Leader sind sehr engagiert und kommen mit Kleinkindern oder sogar mit der ganzen Familie zu den Pfadfindercamps. Vor allem hat es mich beeindruckt, dass Freiwillige, die in Houens Odde vor zwei, fünf, zehn oder sogar 20 Jahren waren, immer noch zurückkommen, um alle zu besuchen, die neuen Freiwilligen kennenzulernen und bei den Centercamps im Juli oder bei den Arbeitswochen zu helfen.