Im Ländle

Mit Geocaching* das Ländle und die Welt entdecken

Ich bin zufällig und wortwörtlich über Geocaching gestolpert … Eines schönen Sommers machte ich mit meinen Freundinnen eine Europareise. Als wir in Luxemburg unterhalb einer Festung an einer Mauer entlangspazierten, stolperte ich über einen Stein und fiel hin. Mein „ruhiges Gemüt“ veranlasste mich dazu, den Stein fluchend zurückzutreten und so fand ich dahinter eine kleine Dose mit Block, Stift und kleinen Spielzeugen. Damals hatten wir keinen Plan, dass es sich bei dieser Dose um einen „Geocache“ handelte. Instinktiv spielten wir damals das Spiel richtig mit: Wir verfassten im Logbuch eine Nachricht, entnahmen einen Gegenstand (Glasmurmel), fügten einen anderen hinzu (Holzkluppe), verschlossen die Dose wieder und versteckten sie am gleichen Platz.

Hinter Geocaching liegt natürlich mehr, als zufällig auf einen kleinen „Schatz“ zu stoßen. Die Geocaching-Community ist riesig. Es wird auf der ganzen Welt gespielt. Auf der Landkarte unter www.geocaching.com sind alle versteckten Geocaches mit den genauen Koordinaten und kleinen Hilfshinweisen notiert. Beim Anklicken der einzelnen Caches kann man mit Hilfe von GPS mit ziemlicher Genauigkeit die Verstecke suchen.

Seit einem guten Jahr habe ich nun die Geocaching-App auf meinem Smartphone. Bei schönem Wetter mache ich mich mit meinem Freund auf die Suche nach Caches. Mein Freund freut sich meistens über die gut gelungenen und witzig versteckten Caches. Ich vergnüge mich dabei, auf der Suche nach dem Cache, wieder ein neues Fleckchen „Paradies“ in Vorarlberg entdeckt zu haben. Die Caches sind nämlich meistens an Orten versteckt, die absolut sehens- und empfehlenswert sind.

Night-Cache an Halloween

Zu Halloween machten wir heuer mit meiner 11-jährigen Cousine unsere 1. Nacht- Geocache-Runde. Mit Taschenlampen, Kugelschreiber und Süßigkeiten bestückt, ging es nach Einbruch der Dunkelheit in den Klauser Wald. Ich war gespannt und zugleich nervös, denn über den Klauser Wald gibt es viele Sagen und Gruselgeschichten. Doch sobald wir weg von der Straße waren und total alleine den kleinen Waldweg entlang gingen, war alle Angst verflogen und ich war nur noch fasziniert. Fasziniert von der Stille, dem Geruch und der Dunkelheit. Alle 50 bis 100 Meter waren kleine Reflektoren an den Bäumen angebracht worden, welche untertags ungesehen blieben, uns in der Nacht jedoch den Weg wiesen. Wenn statt eines weißen Reflektors ein roter angebracht war, hieß das, dass auf der gegenüberliegenden Seite ein Cache versteckt war. Passend zu Halloween waren die Caches nicht nur in einer Dose unter einem Wurzelstock versteckt – nein, sie wurden auch noch von großen Spinnen (Gott sei Dank aus Plastik!!) bewacht. Bei jedem Versteck gab es ein kleines Rätsel zu lösen und mit den Zahlen der Antworten konnten wir die Koordinaten für ein zusätzliches Versteck berechnen. Beim Zusatz-Cache angelangt, erwartete uns eine weitere Überraschung. Denn bei diesem Versteck wohnte statt einer großen Plastikspinne eine Schlange. Wir trugen uns im Logbuch ein und als wir die Dose wieder zurück an ihren Platz legten, staunten wir nicht schlecht: Die Schlange bewegte sich! Sie war echt! Trotz dem Schrecken, war es ein perfektes kleines Abenteuer, welches wir bald und gerne wiederholen werden. 😉

*Geocaching = GPS-Schnitzeljagd, „cache“ bedeutet so viel wie Zwischenspeicher oder geheimes Lager