AuslandESK-Freiwilligendienst

Hoch hinaus! Nicht nur auf der Landkarte

10 Monate Dänemark! Ein Traum ging für mich in Erfüllung. Am 1. September flog ich von München direkt nach Aarhus. Angekommen in einer unbekannten Stadt, wurde ich schon von meinen Nachbarn (ebenfalls Freiwillige) und meiner Mitbewohnerin herzlich empfangen. Aufgrund von Covid-19 bin ich schon am 13. März zurück nach Vorarlberg geflogen, um von zu Hause aus zu arbeiten. Doch was geschah in der Zwischenzeit? Ich erzähle von meinen tollsten Erlebnissen als ESK-Freiwillige in Dänemark und den größten Hürden in dieser Zeit.

Einen guten Start in ein neues Abenteuer erlebte ich bereits, noch bevor ich meine Reise antrat. Das Pre-Departure-Training in Salzburg hat mich wirklich sehr motiviert und meine Vorfreude steigerte sich von Tag zu Tag. Noch nie war ich so lange weg von meinem Zuhause, meiner Familie, Freunden und meinen Tieren. Der Tag war gekommen. Am 1. September 2019, um 12.40 Uhr, startete unser Flieger. Und ja, ich war nicht allein. Denn wie das Schicksal es wollte, trat ich meine Reise mit meiner besten Freundin an, die ebenfalls in der Nähe von Aarhus ihren ESK-Freiwilligendienst absolvierte. Das war eine unglaubliche Stütze, zu wissen, dass man „da oben“ nicht allein ist.

Schon mal etwas von Aarhus gehört? Das ist die zweitgrößte Stadt von Dänemark, an der Ostküste von Jütland und liegt direkt am Meer. Von meiner Wohnung aus, die ich mit einer Freiwilligen aus Deutschland teilte, hatten wir nur 30 Minuten Fußweg bis zum Strand. Ein paar Minuten mit dem Bus und schon war ich mitten in der Stadt. Ein wahrhafter Traum. Die Stadt überzeugte mit ihrem Charme nicht nur mich und meine neu gewonnenen Freunde, sondern auch meine Familie und Freunde, die mich zahlreich besuchten. Obwohl das Wetter meist nicht auf unserer Seite war, konnte man sehr viel erleben. Ein toller Mix aus Stadt, Meer und Wald (leider aber keine Berge). Aarhus ist ziemlich in der Mitte von Dänemark und somit ist Kopenhagen mit der Fähre nur gut drei Stunden entfernt, der nördlichste Punkt Dänemarks (Skagen) nur 2,5 Stunden mit dem Auto. Auch Deutschland ist schnell zu erreichen. Es gibt also viele Möglichkeiten, um von Aarhus aus andere Städte und Länder zu entdecken.

Mein liebstes Erlebnis, an das ich super gerne zurückdenke, ist die zweite Reise mit meinen Nachbarn aus Spanien, Frankreich, Portugal und Deutschland. Mit Fähre und FlixBus erreichten wir Malmö. Viele kennen diese kleine, süße Stadt nicht und innerhalb von ein paar Stunden hat man eigentlich die ganze Stadt durchlaufen. Aber wir verbrachten drei Tage dort. Einen Ort gibt es, der es mir wirklich sehr angetan hat: Malmö T-bryggan (T-Brücke, wird so genannt, weil sie so aussieht). Diese eindrucksvolle Stimmung, der Sandstrand mit Dünen und dann der lange Weg auf der Brücke bis zum Querstück. Bezauberndes Wasser und es gibt etwa 100 Fotos davon, eines schöner als das andere. Den letzten Tag in Schweden verbrachten wir in Lund. Dann ging unsere Reise weiter nach Kopenhagen. Abends haben wir uns mit anderen Freiwilligen getroffen, die ihr Projekt in dieser Gegend hatten. Tolle Erlebnisse, die unterschiedlichsten Menschen und eine riesengroße Stadt mit vielen Dingen, gab es zu sehen und zu erleben. Dies war aber nicht mein letzter Besuch in der dänischen Hauptstadt. Viele meiner weiteren Erlebnisse habe ich auf meinem Instagram-Blog festgehalten (esc_sophia), schau doch mal vorbei.

Bei meiner Arbeit im Altersheim hatte ich Unterstützung von einer zweiten Freiwilligen (eine meiner Nachbarinnen). Gemeinsam durchlebten wir die Höhen und Tiefen, die so ein Jahr mit sich bringt. Wir wuchsen zusammen und unterstützten uns, wo es nur möglich war. Was wir beide nicht mehr sehen können, sind Kartoffeln. Du fragst dich jetzt bestimmt wieso. Ganz einfach. Die Dänen lieben Kartoffeln und ganz besonders die ältere Generation. Ein Tag ohne Kartoffeln schien einfach unmöglich. Und jemand musste die doch auch schälen! Nun gut, das waren wir. Anfangs eine Arbeit, die wir erledigten, weil wir nicht wussten, was wir sonst tun sollen. Denn Dänisch konnten wir beide nicht und die Bewohner meist kein Englisch oder Deutsch. Also kamen wir jeden Tag zur Arbeit und begannen, die Kartoffeln zu schälen. Aber keine Angst, das war nicht unsere einzige Aufgabe. Was ich sehr gerne gemacht habe war definitiv, bei der Physiotherapie mitzuhelfen. Mit wenig Dänisch ist da viel möglich und die Trainerinnen haben uns wirklich sehr geholfen und die Bewohner schätzten unsere Mithilfe sehr. Ein wirklich spannendes Projekt möchte ich noch vorstellen, das mir und ganz vielen andern eine große Freude bereitet hat. Virtual Reality. Ausgestattet mit einer Kamera, die 360 Grad filmt, haben wir die schönsten Orte in der Umgebung abgeklappert und Videos gedreht. Diese Videos haben wir auf die VR-Brillen übertragen und den Bewohnern gezeigt. Spannend zu sehen, wie sie mit solchen Erlebnissen umgingen und eine tolle Chance für uns, Gespräche mit den Bewohnern zu führen.

Am 13. März hieß es dann für mich ab nach Hause (AT), denn wir waren nicht „lebensnotwendig“ im Altersheim und somit mehr eine Gefahr, Corona in das Heim zu bringen. So begann ich mit meiner Kollegin quasi Home-Office zu betreiben. Wobei das in einem Projekt, in dem es um persönlichen Kontakt geht, recht schwierig ist. Dennoch haben wir uns etwas überlegt und jede Woche eine „Zeitung“ gestaltet, die dann den Bewohnern ausgeteilt wurde. Ende Juni ging es dann noch ein letztes Mal für mich nach Dänemark, um mich von allen zu verabschieden und meine Wohnung auszuräumen.

Auch du willst ein Gap Year machen, dich selbst finden oder einfach nur Spaß haben, mit tollen Erfahrungen, neuen Menschen oder einfach aus deinem Alltag raus? Dann ist ein ESK-Freiwilligendienst genau das richtige für dich! Ich freue mich schon auf viele Geschichten, die ich hier auf der ahamomente-Seite lesen kann!